Sehr geehrter Herr Jaeger,

ich sehe das genauso wie z.B. die Confédération Européenne des Associations de Petites et Moyennes Entreprises (CEA-PMA), der europäische Interessenverband von KMUs. Patentierung von Programmen, Software oder gar Software-Projekten halte ich für falsch, weil das zu weit reichenden Einschränkungen der Kreativität von Informatikern führen würde, und ich glaube, dass geltendes Recht zur Urheberschaft ausreicht. Ich darf nicht daran denken, was das auch für Hochschulen bedeuten würde, wenn man etwa an praktische Diplomarbeiten oder die z.B. in unserer Münsteraner Wirtschaftsinformatik üblichen Projektseminare denkt, die wir nahezu ausnahmlos mit Firmen durchführen.

Aus meiner Sicht ist diese Diskussion allerdings nicht so neu, wie sie vielen erscheint. In den 60er und 70er Jahren kam es oft vor (gerade im amerikanischen Raum), dass man sich algorithmische Ideen und Ansätze patentieren liess. So besitzt z.B. C. Mohan vom IBM Almaden Research Center eine zweitsellige Zahl von Patenten, u.a. auf den Recovery-Algorithmus ARIES, der in DB2 verwendet wird. Ebenso wurden viele Patente vergeben z.B. auf Sortieralgorithmen.

Mit freundlichen Grüßen,

Gottfried Vossen